Die Arbeitswelten sind im Wandel – ohne Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) geht das heute und in Zukunft überhaupt noch? Wir sagen nein!
Die Betriebswirtschaft hatte viel zu lange den Faktor menschliche Arbeit rein ökonomisch gedacht. Gesundheit war Privatangelegenheit. Heute wird das völlig anders gesehen. Der Mensch, sein Körper und seine Seele bilden eine Einheit im Beruf und im Privatleben. Aspekte wie: Menschlichkeit in die Arbeitswelt tragen, Verantwortung für den anderen übernehmen, Respekt vor sich selbst und anderen zu leben, die Führungskultur im Unternehmen… spielen eine zunehmende Rolle. „Geht es meinen Mitarbeitern gut, geht es dem Unternehmen gut“ ist die Devise und das ist letztlich der tiefere Grund für betriebliches Gesundheitsmanagement.
Ansetzen müssen wir an den Arbeitsrealitäten – viel Sitzen, wenig Bewegung, falsche Ernährung, ungesunder Tagesrhythmus, Informations- und Reizüberflutung, Stress, Überlastungen, sinkende Motivation… – neue Herausforderungen im Bereich der physischen und psychischen Belastungen führen zu Krankheits- und Ausfallkosten. Was hilft der Gesundheit der Mitarbeiter langfristig? Präventionsmaßnahmen durch Betriebliches Gesundheitsmanagement ist eine Antwort.
Im Podiumsgespräch diskutierten Prof. Dr. Peter Peschel, Gesundheitswissenschaftler der TU Dresden, Dr. Ulla Nagel, Geschäftsführerin Personal- und Unternehmensentwicklung der Dr. Ulla Nagel GmbH, Markus Flack, Leiter Gesundheitsmanagement, Thomas Sport Center und Nadine Jokel, Leitung Gesundheitsförderung, Company move über den Wandel der Arbeitswelten, warum BGM/BGF und welche Möglichkeiten der Umsetzung des BGM und der BGF es gibt. Sie stellten vor, warum das Rundumpaket BGM von der Analyse, was das Unternehmen braucht, was die Mitarbeiter benötigen, über die Auswertung bis zur individuellen Umsetzung, wichtig ist. Deutlich wurde, wie umfangreich das Betriebliche Gesundheitsmanagement angesetzt werden kann, um das Ziel gesunde Mitarbeiter = gesundes Unternehmen zu erreichen.
Das Best Practice-Beispiel der Dresdner Verkehrsbetriebe gab Einblick in den Arbeitsalltag unterschiedlicher Mitarbeitergruppen: Problemstellung Nachtarbeit, sitzende Tätigkeit der Bus- und Straßenbahnfahrer, etc. Durch entsprechende Maßnahmen des BGM stieg die Motivation und Verweildauer der Mitarbeiter. Letztlich zahlt BGM auch auf das Unternehmensimage und die Arbeitgebermarke ein.
Das Best Practice-Beispiel des Universitätsklinikums Dresden überraschte und überzeugte gleichermaßen. In Gesundheitsunternehmen wie einem Klinikum denkt man als Außenstehender nicht an Gesundheitsmanagement für die Klinikmitarbeiter. Im Fokus steht ja das Wohl der Patienten. Aber gerade hier brauchen Schwestern, Pfleger, Ärzte, Labor und das gesamte Klinikpersonal gesunde Arbeitsbedingungen, um den Arbeitsalltag der Pflege zu bewältigen. Vor 10 Jahren hat sich die Universitätsklinik Dresden für das BGM entschieden und baut den Erfolg mit entsprechenden angeboten und Maßnahmen stetig aus. Wie auch die DKMS Life Science Lab GmbH. In diesem Best Practice ging es um die Einführung einer Gefährdungsbeurteilung für psychische Gesundheitsrisiken für die Mitarbeiter. Ein Aspekt, der häufig beim BGM/BGF noch zu kurz kommt.
Reinhardt Schmidt, Geschäftsführer Lauf Events GmbH zeigte auf, dass Laufevents ein Anfang für Unternehmen und deren Mitarbeiter sind, ins BGM einzusteigen. Lauftreffs eignen sich um Mitarbeiter abzuholen und zu motivieren. Lauftreffs fördern Zusammenhalt, Kommunikation und Verständnis untereinander, auch Team- und Abteilungsübergreifend. Lauftreffs lassen sich einfach und günstig im Unternehmen umsetzen und die gemeinsame Teilnahme an Laufevents stärkt langfristig das „Wir Gefühl“.
Betriebliches Gesundheitsmanagement ist Aufgabe sowohl für kleine und große Unternehmen. Für jeden gibt es geeignete Maßnahmen. Auch steuerlich kann BGM für Unternehmen und Einrichtungen interessant sein. Welche steuerlichen Anreize und Förderungsmöglichkeiten es gibt und unter welchen Umständen man diese in Anspruch nehmen kann, erläuterten Anja Werner und Carsten Pohl, Steuerberater der Kanzlei Schneider + Partner GmbH. Eine lebhafte Diskussion schloss sich an.
Die mit weit über 100 Teilnehmern gutbesuchte Veranstaltung brachte es auf den Punkt: Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein Zukunftsthema. Es lohnt sich in die Gesundheit seiner Mitarbeiter zu investieren, denn Gesunde Mitarbeiter = Gesundes Unternehmen!
Weitere Infos zum KT BGM unter www.kompetenzteam-bgm.de